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Portrait von Andreas Amelung, Insolvenzrecht, LEGAL IMAGE

Andreas Amelung

Rechtsgebiete: Insolvenzrecht
AHW Insolvenzverwaltung
Wankelstraße 9
50996 Köln
0049 2236 885880

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Vita

Zur Person

Andreas Amelung ist 1957 geboren, verheiratet und hat ein Kind.

  • Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Commerzbank AG
  • Tätigkeit im Devisenhandel der Standard Bank in Johannesburg/Südafrika 

Studium

Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten zu Marburg und Köln

Beruflicher Werdegang

  • Traineeausbildung Commerzbank AG
  • Tätigkeit bei der Commerzbank AG in New York und Köln, zuletzt als Prokurist
seit 1993

als Rechtsanwalt und Konkurs- bzw. Insolvenzverwalter tätig

2008

Gründung der Amelung & Wagner Insolvenzverwaltungs GbR mit Dr. Magnus Wagner

2011

Umfirmierung in AHW Insolvenzverwaltung

Portrait

In 80 bis 90 Prozent der Fälle gelingt es mir, das angeschlagene Unternehmen zu erhalten - wenn der Geschäftsbetrieb noch läuft.

Ein Sprichwort, das Oscar Wilde zugeschrieben wird, lautet: „Football is a gentleman's game played by ruffians and rugby is a ruffian's game played by gentlemen.“ – „Fußball ist eine von Raufbolden gespielte Gentleman-Sportart und Rugby ist eine von Gentlemen gespielte Raufbold-Sportart“. 

Der Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Andreas Amelung begeistert sich schon als Kind für Raufereien aller Art. Als Schüler in England kommt er das erste Mal mit Rugby in Berührung – und ist auf Anhieb begeistert. Die „Raufbold-Sportart“ begleitet ihn durch seine gesamte Studien- und Berufszeit – bis heute.
Der Weg zum Gentleman – ein Attribut, das Amelung deutlich treffender charakterisiert – führt über eine solide Ausbildung. Hier zeichnet sich schon früh eine juristische Laufbahn ab, gewissermaßen „genetisch vorbelastet“ – schließlich waren sowohl der Vater als auch der Urgroßvater Juristen.  

Von der Bank auf’s Spielfeld.

Vor dem Jurastudium in Marburg und Köln bilden eine Banklehre bei der Commerzbank sowie eine Station im Devisenhandel in Johannesburg/Südafrika das betriebswirtschaftliche Fundament von Andreas Amelung.
Nach dem zweiten Staatsexamen zieht es den jungen Absolventen wieder zur Commerzbank, zunächst als Trainee. Hier führt ihn sein Weg unter anderem für ein halbes Jahr in die Niederlassung nach New York, wo sein Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft liegt. Wieder zurück in Köln, steigt er zum Prokuristen auf - in dieser Position gehören Bilanzanalyse, Liquiditätsplanung und Finanzierungsfragen zu seinem Arbeitsalltag. Es soll sich herausstellen, dass diese Kenntnisse sehr wertvoll für die spätere Tätigkeit als Insolvenzverwalter sind.
Denn schon bald reift bei Andreas Amelung die Entscheidung, dem Großkonzern den Rücken zu kehren – trotz der schönen Privilegien in einer großen Bank zur damaligen Zeit . Er will selbst gestalten und agieren statt verwalten und reagieren. Ein Freund rät ihm, den Weg zum „Konkursverwalter“, wie es damals noch heißt, einzuschlagen. Die Thematik kennt Amelung bereits aus einer Zivilrechtsarbeit während des Studiums, bei der er sich mit dem Konkursrecht auseinandergesetzt hatte.
Er heuert in der Kanzlei des renommierten Kölner Wirtschaftsprüfers und Steuerberaters Dr. Maus an und findet dort ideale Entwicklungsbedingungen. Der Senior vermittelt ihm das so wichtige Denken zum Thema „Liquidität, Liquidität, Liquidität“, ist immer ansprechbar für Fragen und lässt ihm bereits nach kurzer Zeit sehr viel Freiraum. Auch als Amelung nach kurzer Zeit erstmals vom Gericht als Konkursverwalter bestellt wird, kann er weitgehend autark handeln. Nur größere Fälle werden gemeinsam bearbeitet, dabei profitiert Amelung von der langjährigen Erfahrung des Chefs.
Als sich Dr. Maus 1999 mit der Einführung des neuen Insolvenzrechts in den Ruhestand verabschiedet, übernimmt dessen Schwiegersohn die Kanzlei – zusammen mit Andreas Amelung. Mitte 2000 fusioniert das Büro dann mit den Düsseldorfer Insolvenzrechtlern Metzeler van Betteray zu einer veritablen Großkanzlei. Zu groß für Amelungs Geschmack – er wünscht sich weniger bürokratische Strukturen, und will sich „seine Partner und Kollegen wieder selbst aussuchen.“

So gründet er Anfang 2002 sein jetziges Büro, die AHW Insolvenzverwaltung, die im Verbund mit der AHW Gruppe inzwischen rund 90 Mitarbeiter hat. Stolz erzählt er, dass er in der Insolvenzabteilung „zu jedem hier im Haus einen persönlichen Bezug“ habe – kein einziger Kollege sei über eine Stellenanzeige gekommen. Dieses familiäre, vertrauensvolle Klima liefert Rückhalt und Nestwärme – ein wichtiges Fundament für den zuweilen harten, aber auch ungemein abwechslungsreichen Job des Insolvenzverwalters.

Wenn Amelung erzählt, merkt man ihm die Freude an seinem Beruf an – das Gestalten, Suchen nach Lösungen und manchmal ungewöhnlichen Wegen, das Anzapfen seiner guten Kontakte, das Hin- und Herdrehen von Zahlen. Tatsächlich gelingt es ihm in 80 bis 90 Prozent der Fälle, das angeschlagene Unternehmen zu erhalten – vorausgesetzt, der Geschäftsbetrieb läuft noch.

Gut eingerichtet.

Wie zum Beispiel bei einem renommierten Kölner Einrichtungshaus, das in seinen guten Jahren insbesondere die Häuser von Mitgliedern der Bundesregierung und des Kanzleramts in Bonn mit exquisiten Möbeln ausstattete. Solange das Geschäft brummte, fielen die zu hohen Kosten aufgrund eines ruinösen, kompromisslosen Qualitätsanspruchs nicht weiter auf. Doch als die Bundesregierung von Bonn nach Berlin wechselte, ging dem Einrichter mit seinen 120 Mitarbeitern schließlich die Puste aus.
Bei der Insolvenz waren noch 90 Angestellte beschäftigt – und Andreas Amelung stand als Insolvenzverwalter vor der Herausforderung, ein zukunftsfähiges Konzept für die Fortführung des Unternehmens zu entwickeln. Ein harter Brocken, denn keines der von ihm und einem beauftragten Unternehmensberater angedachten Sanierungs-Szenarien versprach auf Dauer schwarze Zahlen. 
Erst ein radikaler Plan, ersonnen bei einem spätabendlichen Feierabend-Kölsch, brachte die Wende. Das umgekrempelte Unternehmen wurde letztendlich an einen Investor aus der Einrichtungsbranche verkauft und mit immerhin 25 Mitarbeitern fortgeführt. Der harte Schnitt hat sich gelohnt: Heute ist das Einrichtungshaus wieder führend in Köln. Ein weiterer positiver Aspekt seiner Tätigkeit, freut sich Amelung: „Es ist schön, wenn man durch die Stadt fährt und sieht: die gibt’s noch.“

Den Rugbyspieler rausholen.

Wie im Falle eines Autohauses in Brühl. Die Insolvenz des Neuwagen-Handelspartners kam dessen Mutterkonzern offensichtlich gerade recht – man war zu dieser Zeit ohnehin dabei, das engmaschige Händlernetz auszudünnen. Die Zentrale wollte daher nicht, dass das Unternehmen weitergeführt wird und berief sich auf vertragliche Lösungsklauseln. Die Situation spitzte sich zu, als konzernseitig die EDV inklusive der Reparatur-Diagnosesysteme ab- und die Ersatzteillieferungen eingestellt wurden.

Dieses wenig partnerschaftliche Vorgehen ließ Insolvenzverwalter Amelung in den Ring steigen. Mit Einstweiligen Verfügungen zwang Amelung den Konzern zunächst, die Systeme und Lieferungen aufrecht zu erhalten. Auf dieser Basis führte er im Anschluss zahlreiche Gespräche und fand schließlich einen eleganten Weg, das angeschlagene Unternehmen zu retten.

Ein Bonner Handelsbetrieb der gleichen Marke übernahm das lukrative Werkstattgeschäft des Brühler Autohauses, das fortan nicht mehr als Neuwagenhändler auftrat. Eine für alle Parteien vorteilhafte Konstellation – mit dem eindrucksvollen Ergebnis, dass alle Arbeitsplätze erhalten werden konnten. Es hat sich also letztendlich ausgezahlt, dass Amelung in diesem Fall „auch mal den Rugbyspieler rausgeholt hat“, um das Ziel der Unternehmensfortführung zu erreichen.

Der Berg ruft.

Womit wir wieder beim Sport sind – neben Zeit mit seiner Frau und seinem Sohn der wichtigste Ausgleich zum zuweilen aufreibenden Arbeitsalltag von Andreas Amelung. Er joggt, geht mit den beiden Hunden der Familie spazieren und spielt regelmäßig Old Boys Rugby. Bei dieser altersgerechten „No Touch Rugby“-Variante wird wenig gerauft, viel gelaufen und noch mehr gelacht. Beim anschließenden Kölsch mit seinen Mannschaftskameraden genießt er als einer, der von Berufs wegen „ständig mit Pleiten zu tun hat“, die beruhigende Erkenntnis, dass man zuweilen für ein glückliches Leben gar nicht so viel braucht.

Außer die Berge – Andreas Amelungs Name steht in den Gipfelbüchern so berühmter Berge wie Kilimandscharo, Matterhorn, Ortler, oder der Vajolet Türme in Südtirol – seinerzeit Drehort zum Spielfilm „Cliffhanger“ mit Silvester Stallone. Dieser habe sich allerdings im Gegensatz zu ihm in der Wand stets doubeln lassen, bemerkt Amelung augenzwinkernd.

Zudem schwärmt der begeisterte Freerider und Tourengeher vom Heli-Skiing in Kanada, das er sich alle paar Jahre gönnt – „die absolute Stille, wenn der Heli weg ist – großartig“. Abends sitzt er auf der Hütte mit einer bunt gemischten Truppe aus Amerikanern, Australiern, Franzosen, Engländern, Schweizern zusammen und diskutiert über Themen aus deren Ländern, hört unterschiedliche Sichtweisen – und erweitert so seinen Horizont.

Den Blick über den Tellerrand bieten Andreas Amelung auch seine vielfältigen Ehrenämter, unter anderem als Verwaltungsrat beim ASV Köln oder als Sprecher der Förderer der ältesten Karnevalsgesellschaft der Welt, den Roten Funken,als Schatzmeister seiner Studentenverbindung Corps Teutonia Marburg, seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Gesamtpresbyteriums der evangelischen Kirche Weiden und als Beirat des Sack e.V..

Wie er das alles schafft? „Nicht zu viel schlafen“, lächelt er. Täglich um halb sechs klingelt sein Wecker ... 

3 Fragen

Was ist aus Ihrer Sicht das größte Ärgernis im Justizalltag?

Die Abschaffung der Rechtsbeschwerde gemäß § 7 InsO im Jahr 2011. Dem liegt die Annahme des Gesetzgebers zugrunde, dass nach über zehn Jahren Insolvenzordnung, die höchstrichterliche Rechtsprechung für ausreichende Klarheit bezüglich aller relevanten Fragen gesorgt hat.

In der Praxis hat dies dazu geführt, dass eine Vielzahl von OLG’s nun nach „Gutsherrenart“ über insolvenzrechtliche Fragen entscheiden, und nur noch eine sehr eingeschränkte Überprüfung durch den BGH möglich ist. Die zum Teil verqueren OLG-Urteile dienen dann anderen Gerichten als Leitentscheidung und werden so auch noch vervielfältigt.  

Welches ist für Sie das meist ersehnte Gesetz?

Ein Gesetz, das vorschreibt, dass zum Richter nur derjenige ernannt werden kann, der zuvor mindestens für zehn Jahre praktische Erfahrung als Anwalt, Syndikus oder in leitender Position eines Unternehmens oder ähnliches gesammelt hat.

Nennen Sie uns die aus Ihrer Sicht unsinnigste Vorschrift?

Da fallen mir viele ein wie die Gelangenheitsbestätigung im Umsatzsteuerrecht im Zusammenhang mit innergemeinschaftlichen Lieferungen sowie der EU-Vermarktungsnorm für Äpfel, die den Verkauf von höchstwertigen Äpfeln untersagt, wenn diese nicht der EU-Norm entsprechen (die aufgehobene Gurken-Verordnung lässt grüßen) und so weiter und so weiter …

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